• 1333 erstmals als Pfarrkirche St. Petri erwähnt
  • 11.11.1483 Taufe Martin Luthers im Vorgängerbau des heutigen Kirchgebäudes (Taufstein wurde bei Umbau (ab 1486) aus der Kirche entfernt, im 18.Jh. wiederentdeckt und in die Kirche zurück gebracht; befindet sich seit jüngster Sanierung unmittelbar neben dem Taufbrunnen)
  • heutiger Bau entstand zwischen 1447-1474 (Turm) und 1486 - 1513 (Kirchenschiff)
  • dreischiffige Hallenkirche, überspannt mit Stern- und Netzgewölbe
  • 1928/29 Einbau der Orgel durch Firma Rühlmann, Zörbig; Prospekt mit Elementen des Art Deco
  • 1957 Übermalung der Bemalung von 1905 (durch die jüngste Restaurierung wieder exemplarisch sichtbar im Südsegment des Chores)
  • spätgotischer Annenaltar von 1505, einziger erhaltener Altar von ursprünglich neun Altären
  • spätgotisches Kruzifix an der Chornordseite
  • Gemälde aus dem Umkreis Lucas Cranachs d.Ä.: "Christus am Ölberg" und "Verspottung Christi" (um 1540, vermutlich von Lucas Furtenagel; Südseite des Schiffs)
  • einige bedeutsame Ausstattungsgegenstände aus der stillgelegten Nicolaikirche: spätgotisches Gabelkruzifix und Sakramentshaus (um1426) im Chor; spätgotischer Taufstein und Flügelaltar (um 1520) in der Turmkapelle
  • Fenster von 1907 mit Darstellung der vier Evangelisten und Christi Himmelfahrt (Ostfenster)

Umbau der Kirche zum Zentrum Taufe

  • seit 2008 intensive Planung im Programm "IBA-Stadtumbau Sachsen-Anhalt", beteiligt sind Landeskirche, Kirchengemeinde, Lutherstadt Eisleben und Stiftung Luthergedenkstätten
  • Entscheidung für das Konzept einer Themenkirche (Thema: Taufe; Einbau eines Taufbrunnens mit der Möglichkeit der Taufe durch Untertauchen)
  • 2010 Gutachterverfahren zur Umgestaltung der Kirche (fünf teilnehmende Architekturbüros)
  • Entwurf des Berliner Büros AFF-Architekten wird mit erstem Rang bewertet und der Kirchengemeinde zur Umsetzung empfohlen
  • Dezember 2010 Beräumung der Kirche, Januar 2011 Beginn der Sanierungs- und Bauarbeiten
  • Rettung des gefährdeten Gewölbes, Grundsanierung des Mauerwerks, Sicherung und Restaurierung der vorhandenen Kunstgegenstände
  • Einbau eines Taufbrunnens im Zentrum der Kirche:

Parallele zur frühchristlichen Taufpraxis; Überlegungen Martin Luthers (u.a. in "Die babylonische Gefangenschaft der Kirche", 1520; ökumenische Dimension der Taufe; Bedürfnis Erwachsener nach einem ganzheitlichen Zeichen (Zunahme von Flusstaufen u.ä.)

  • Einbau eines neuen Fußbodens: eine geschlossene Platte aus Beton, die als Gestaltungselement konzentrische Kreise aufweist; Wegfall der Chorstufe; räumlicher Abstand zum alten Mauerwerk als Betonung des Neuen und als Andeutung eines schwimmenden Elements; Barrierefreiheit
  • Nutzung von Obstgehölzen für die Möblierung als Betonung der regionalen Gegebenheiten (Süßer See - traditionelles Obstanbaugebiet)
  • ökologisch vertretbare Variante der Beheizbarkeit der Kirche (Infrarotheizung) - hier künstlerische Sonderanfertigung von kombinierter Beleuchtung und Heizung
  • Freilegung eines Teils der Bemalung von 1905 als Dokument einer früheren Zeit (Chorraum)