Als 1333 die Kirche erstmals urkundlich erwähnt wird, steht wahrscheinlich der Taufstein, in dem Martin Luther 150 Jahre später getauft wird, im Eingangsbereich des kleinen Kirchleins. Wenige Jahre nach Luthers Taufe reißt man sie ab, um Platz für eine größere und wohl auch prächtigere Kirche zu schaffen. Der Taufstein kommt in den Rektoratsgarten und gerät in Vergessenheit. 

Erst im 18. Jahrhundert entdeckt man seine Überreste. Sie werden an ihren Ursprungsort zurück gebracht. Weitere 100 Jahre später macht sich die Gemeinde daran, diesen Überresten wieder eine Form zu geben. Als Gedenkstein an Martin Luthers Taufe wird er gestaltet und in der Kirche aufgestellt. Und - heute kaum zu glauben - man nutzt den Taufstein zehn Jahre lang nicht zum Taufen.

Heute finden Sie den Taufstein, mit dem wir an Martin Luthers Taufe erinnern, im Zentrum der Kirche, neben dem großen, raumbestimmenden Taufbrunnen.    

NB: Wer sich in der St. Petri-Pauli-Kirche taufen lässt, entscheidet selbst, ob durch Infusionstaufe in Luthers Taufstein oder durch Immersionstaufe im Taufbrunnen.

Und es gibt noch eine weitere Variante: In der Turmkapelle (diese wurde 1913 zur Taufkapelle Luthers ernannt) befindet sich ein großer und prächtiger Taufstein. Er ist zur Sicherung aus der stillgelegten St. Nicolai-Kirche geholt worden. Lange Jahre wurde die Kapelle gern für familiäre Taufgottesdienste genutzt.
NB: Entgegen dem Hinweis bei wikipedia ist dieser Taufstein NICHT der, in dem Martin Luther getauft wurde.


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Taufstein und Taufbrunnen bilden eine Einheit  Foto: Frank-Heinrich Müller